Auf Wanderschaft im „Nationalen Naturerbe Aschaffenburg“

Wanderbare Mainstadt

Der Erlebnispfad „Nationales Naturerbe Aschaffenburg“ bietet eine reizvolle neue Route für Wanderfreunde im „Bayerischen Nizza“. Erst im vergangenen Jahr wurde die Strecke auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz südlich des Stadtteils Schweinheim eröffnet. Durch das rund 236 Hektar große Areal zieht sich ein drei Kilometer langer Pfad, der ein großzügiges Gebiet umrahmt, in dem zehn Przewalski-Pferde und elf Heckrinder frei grasen. Entlang des Weges informieren 15 Tafeln über die Tier- und Pflanzenvielfalt vor Ort. Neben Pionierpflanzen wie dem Kleinen Vogelfuß und dem Berg-Sandglöckchen finden hier auch die Zauneidechse sowie ganze 83 Bienenarten, von denen über die Hälfte in Bayern als gefährdet eingestuft wird, eine neue Heimat. In den übrig gebliebenen militärischen Gebäuden haben zudem Scharen von Fledermäusen einen Schlafplatz gefunden. Der Erlebnispfad ergänzt die Liste der Wanderwege in und um Aschaffenburg, das daneben mit acht Stadtparks glänzt. Unter diesen befindet sich mit dem „Park Schönbusch“ auch der älteste Englische Landschaftspark Bayerns. Weitere Informationen zu Aschaffenburgs Wanderwegen und Parks finden sich unter www.info-aschaffenburg.de.


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Der Erlebnispfad „Nationales Naturerbe Aschaffenburg“ bietet eine reizvolle neue Route für Wanderfreunde im „Bayerischen Nizza“. Erst im vergangenen Jahr wurde die Strecke auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz südlich des Stadtteils Schweinheim eröffnet. Daneben laden acht Stadtparks in sommerlichem Grün zum Erkunden und Entspannen ein.

Aschaffenburg punktet bei Naturfreunden vor allem mit seiner direkten Lage am Main, einer damit einhergehenden idyllischen Umgebung sowie einer Vielzahl von Wanderwegen und Parks. Deren Liste wurde jüngst durch einen neuen Erlebnispfad erweitert, der über den ehemaligen militärischen Truppenübungsplatz im Süden des Stadtteils Schweinheim führt. Doch auch in der Stadt selbst blüht und gedeiht die Natur in jedem Winkel: Acht Parks, darunter der älteste englische Landschaftspark Bayerns, durchlaufen das Idyll von Südwesten nach Nordosten in abwechslungsreichen Szenerien.

Eine neue Heimat für die Artenvielfalt
Der Erlebnispfad „Nationales Naturerbe Aschaffenburg“ wurde als Ausgleichsprojekt für die Ausbaustrecke Hanau-Nantenbach angelegt. Diese ermöglicht dem steigenden Güterverkehr eine Umfahrung des 160 Jahre alten Schwarzkopftunnels und verbessert die Infrastruktur zwischen Würzburg und Hanau. Finanziert wurde das Naturgebiet von der Deutschen Bahn, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, der Regierung Unterfranken sowie der Stadt Aschaffenburg. Durch das rund 236 Hektar große Naturergelände zieht sich ein drei Kilometer langer Pfad, der ein großzügiges Gebiet umrahmt, in dem zehn Przewalski-Pferde und elf Heckrinder frei grasen. Entlang des Weges informieren 15 Tafeln über die Tier- und Pflanzenvielfalt vor Ort. Neben Pionierpflanzen wie dem Kleinen Vogelfuß und dem Berg-Sandglöckchen finden hier auch die Zauneidechse sowie ganze 83 Bienenarten, von denen über die Hälfte in Bayern als gefährdet eingestuft wird, eine neue Heimat. In den übrig gebliebenen militärischen Gebäuden haben zudem Scharen von Fledermäusen einen Schlafplatz gefunden. Der Erlebnispfad ergänzt die Liste der Wanderwege in und um Aschaffenburg. Ältere, jedoch nicht minder schöne Routen führen beispielsweise entlang friedvoller Plätze wie der Waldkapelle „Maria Frieden“ bei Obernau, vorbei an Streuobstwiesen und Schafweiden sowie durch den Aschaffenburger Spessart.

Bayerns ältester englischer Landschaftspark
Den Grundstein für einen der ersten klassischen Landschaftsgärten Deutschlands legte der bedeutendste Gartenkünstler der Goethezeit, Friedrich Ludwig v. Sckell, bereits vor über 230 Jahren in Aschaffenburg. Heute gilt der aus dessen Schaffen entstandene „Park Schönbusch“ als der älteste Landschaftspark Bayerns im Englischen Stil. Durchzogen von architektonisch ansehnlichen Bauwerken wie den „Hirtenhäusern“, der „Roten Brücke“ oder einem großen Aussichtsturm, bekommen Wanderer eine abwechslungsreiche Szenerie geboten. Diese setzt sich über die Grenzen des Parks hinaus fort – so geht der „Park Schönbusch“ im Südwesten fließend in den „Nilkheimer Park“ über, während die „Kleine Schönbuschallee“ mit einem rund 2,4 Kilometer langen Weg, dessen Rand über 650 Bäume säumen, direkt in die Aschaffenburger Altstadt führt.

Grünes Aschaffenburg
Das Schloss Johannisburg liegt mit seiner prunkvollen Gartenanlage nur einen Steinwurf vom „Schönbusch“ entfernt, am gegenüberliegenden Mainufer. Das „Offene Schöntal“ verbindet den Schlossgarten von hier aus über dem ehemaligen Stadtgraben mit dem „Park Schöntal“, das im Herzen der Stadt liegt – direkt neben der Aschaffenburger Shoppingmeile, von deren regen Treiben man in den Tiefen des Parks abgeschirmt ist. Hier herrscht eine durchweg friedvolle Szenerie, die von dem einstigen Beginenklosters inmitten des Schöntal-Sees noch verstärkt wird. Das weitläufigste Grün stellt die rund 20 000 qm große „Großmutterwiese“ dar, die mit Spiel- und Bolzplätzen sowie einem Planschbecken als echte „Spielwiese“ gilt, während die „Fasanerie“ im Nordosten des Stadtgebiets den Übergang zur freien Natur bildet. Hier sorgt ein uriger Biergarten für eine gemütliche Atmosphäre und markiert zeitgleich den perfekten Start- und Abschlusspunkt für eine Wanderung auf den Godelsberg. Von dessen Gipfel aus kann man bei gutem Wetter bis zur 40 Kilometer entfernten Frankfurter Skyline blicken – eine Aussicht, die man insbesondere unter sommerlichen Sonnenuntergängen garantiert nicht so schnell vergisst.
Weitere Informationen zu Aschaffenburgs Wanderwegen sowie Parks finden sich unter www.info-aschaffenburg.de.

Autor: bfs
Bilder: Tourist-Information Aschaffenburg / T. Benzin

 

Entlang des Erlebnispfades grasen unter anderem zehn Przewalski-Pferde.
Rund um Aschaffenburg gibt es für Wanderfreunde viel zu entdecken.
Das ehemalige Beginenkloster inmitten des Schöntal-Sees fügt sich in die schöne Kulisse ein.
Aschaffenburg wird auch als „Bayrisches Nizza“ bezeichnet.